Das 5-Kräfte-Modell nach Porter ist ein Rahmenwerk, das Unternehmen hilft, ihre Wettbewerbssituation zu verstehen und zu beurteilen. Es wurde 1980 von Michael E. Porter, einem bekannten Wirtschaftswissenschaftler, vorgestellt.
Das Modell identifiziert fünf Kräfte, die den Wettbewerb innerhalb einer Branche beeinflussen:
- Bedrohung durch neue Markteintritt: Diese Kraft bezieht sich auf das Risiko, dass neue Unternehmen in den Markt eintreten und den bestehenden Wettbewerb verstärken.
- Bedrohung durch Substitute: Diese Kraft bezieht sich auf die Verfügbarkeit von Alternativen zu den Produkten und Dienstleistungen eines Unternehmens.
- Stärke der Lieferanten: Diese Kraft bezieht sich auf die Macht, die Lieferanten auf die Preisgestaltung und Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen ausüben.
- Stärke der Käufer: Diese Kraft bezieht sich auf die Macht, die Käufer auf die Preisgestaltung und Qualität der Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens ausüben.
- Konkurrenz innerhalb der Branche: Diese Kraft bezieht sich auf die Intensität des Wettbewerbs unter den bestehenden Unternehmen in der Branche.
Das 5-Kräfte-Modell hilft Unternehmen, ihre Stärken und Schwächen zu identifizieren, ihre Wettbewerbssituation zu beurteilen und sich auf die bedeutendsten Herausforderungen und Chancen zu konzentrieren. Es ist ein wichtiges Instrument für die Strategieentwicklung und -umsetzung.
Das 5-Kräfte-Modell nach Porter kann wie folgt eingesetzt werden:
| Wettbewerbskraft | Beschreibung |
|---|---|
| Brache (brancheninterner Wettbewerb/Rivalität ⇒ zentrale Triebkraft | – Wie viele Wettbewerber sind vorhanden? – Ist ein Branchenführer vorhanden? – Gibt es Unterschiede bei der strategischen Positionierung der einzelnen Mitbewerber? – Liegt ein Branchenwachstum vor? – Müssen hohe Fixkosten bewältigt werden? – Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten der Konkurrenten? |
| Verhandlungsmacht der Kunden | – Wie viele Abnehmer (Kunden) sind vorhanden? – Welcher Typ von Abnehmer (Endverbraucher, Händler) besteht? – Wie stark ist das zu verkaufende Produkt standardisiert? – Bestehen bei den Kunden Umstellungskosten? – Besteht die Möglichkeit für die Abnehmer, eine Rückwärtsintegration durchzuführen? |
| Verhandlungsmacht der Lieferanten | – Wie viele Lieferanten bestehen? – Wie stark Sind die Lieferanten bei Vertragsverhandlungen? |
| Bedrohung durch Ersatzprodukte | – Bestehen Ersatzprodukte? |
| Bedrohung durch neue Mitbewerber | – Schützt eine Käuferloyalität die bestehenden Anbieter? – Sind Vertriebskanäle für neue Konkurrenten besetzt? – Gibt es staatliche Massnahmen, welche die bestehenden Anbieter schützen? |
- Branchendefinition: Zunächst muss das Unternehmen die Branche definieren, in der es tätig ist. Diese Definition sollte weit genug sein, um alle relevanten Wettbewerber einzubeziehen, aber eng genug, um relevante Trends und Kräfte zu identifizieren.
- Analyse der fünf Kräfte: Anschliessend muss das Unternehmen jede der fünf Kräfte untersuchen und bewerten. Dazu kann es Daten sammeln, Marktforschung durchführen und Expertenmeinungen einholen.
- Bewertung der Wettbewerbssituation: Nach der Analyse der fünf Kräfte kann das Unternehmen seine Wettbewerbssituation beurteilen. Es sollte herausfinden, welche Kräfte am stärksten und welche am schwächsten sind, und wie diese Kräfte zusammenwirken.
- Entwicklung von Strategien: Anschliessend kann das Unternehmen Strategien entwickeln, um seine Wettbewerbssituation zu verbessern. Dazu kann es Stärken ausbauen, Schwächen beheben oder Chancen nutzen.
- Überwachung und Anpassung: Schliesslich muss das Unternehmen die Wettbewerbssituation regelmässig überwachen und gegebenenfalls seine Strategien anpassen, um auf Veränderungen in der Branche zu reagieren.
Das 5-Kräfte-Modell ist ein wertvolles Werkzeug, aber es sollte nur ein Teil einer umfassenderen Strategieanalyse sein. Unternehmen sollten auch andere Faktoren wie Markttrends, Technologie und politische Entwicklungen berücksichtigen, um ein vollständiges Bild ihrer Wettbewerbssituation zu erhalten.
