Influencer Marketing wird momentan als die Zukunft des Online-Marketings gehandelt.

Immer mehr Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen setzten aktuell auf Influencer Marketing. Interessant dabei ist vor allem, dass bis vor wenigen Jahren noch niemand wusste, was ein Influencer sein könnte. Obwohl das Prinzip ja eigentlich gar nicht so neu ist, hat diese Art des Marketings erst in den späten 2000er-Jahren mit der rasanten Verbreitung der sozialen Netzwerken einen anerkannten Platz ergattert. Heute gilt Influencer sogar als Beruf und es kann bzw. wird damit auch tatsächlich Geld verdient werden.

Und das mit Influencer Marketing umgesetzte Werbevolumen ist sehr eindrücklich. Gemäss Statista belief sich Ende 2019 die Summe auf ca. 990 Mio. Euro innerhalb der DACH-Region. Und knapp 60% der Unternehmungen in Deutschland an, Influencer Marketing betrieben zu haben. Diese Fakten zeigen klar auf, dass diese Art von Marketing uns in den nächsten Jahren sicherlich auch noch begleiten wird und für viele Unternehmen sich der Einsatz lohnen kann.

Ein Blick in die Vergangenheit

Bereits vor über 100 Jahren erzählte die New Yorkerin Margaret Thaw von ihren Reisen und verdiente damit viel Geld. Unzählige Ihrer ausgefallenen Reisen zum Beispiel durch Europa wurden aufwendig inszeniert und bescherte Margaret Ruhm. Damit ist sie irgendwie so was wie die erste bekannte Influencerin.

In den folgenden Jahren entstanden verschiedenste Ausprägungen dieser Art des Marketing.

Und plötzlich waren die Social Media Stars da …

Seit 2004 Facebook den Siegeszug von Social Media losgetreten hat, ist auch eine neue Art des Marketings in Fahrt gekommen. Plötzlich war es jedem möglich, sich online zu präsentieren, seine Ferienfotos zu präsentieren und neue Mode-Outfits zu zeigen. Und vor allem kam die Interaktivität dazu. Heisst, man kann nicht nur zeigen was einem gefällt – die Zuschauer können Feedback dazu abgeben.

In den ersten Jahren noch grossmehrheitlich im kleinen, privaten Rahmen gemacht, taten sich immer mehr sehr aktive Protagonisten hervor. Es wurde immer normaler, dass man auf Facebook und nach und nach auf den weiteren Plattformen aktiv für ein Produkt Werbung machte. Die Sozialen Medien nahmen immer mehr direkten Einfluss auf die Kaufentscheidung. Es liegt auf der Hand, denn wie im realen Leben kauft man lieber etwas, wovon man weiss, dass ein Bekannter bereits gute Erfahrung damit gemacht hat, als etwas, dass man nicht kennt. Und so liegt es auf der Hand, dass schon bald auch grosse und kleine Unternehmen auf diesen neuen Trend aufmerksam wurde. Die klassische Einweg-Werbung die man aus dem Fernsehen, Magazinen oder von Plakatwänden kennt hatte schon immer einen grossen Nachteil. Sie ist wirkt nur in eine Richtung. Wenn Sie gefällt ist das Ziel erreicht, wenn sie unbeachtet bleibt, dann war es reine Geldverschwendung.

Der Trick mit der persönlichen Empfehlung

Mit der vermeintlich unbeeinflussten, persönlichen Empfehlung von ‘richtigen’ Menschen über die Social Media Kanäle ist dieses Problem vom Tisch. Der freundliche Junge, die die neueste Spielekonsole mit grosser Begeisterung spielt. Oder die liebevolle Mutter, die ein für ihr Neugeborenes die schonendste Winter-Creme über alle Zweifel erhoben lobt.

Diesen Menschen schenken wir unser Vertrauen, denn welche Mutter würde ihr Kind vor laufender Kamera mit einem schädlichen Produkt einreiben.

Aktuell setzen immer mehr Unternehmen auf Influencer Marketing mit ständig wachsenden Zahlen. Denn das Bilden und Beeinflussen der künftigen Kunden ist die grundsätzliche Aufgabe der Werbung. Und gerade in diesen elementaren Funktionen der Werbung eignet sich die neue Art des Marketings hervorragend. Ein weiterer Vorteil liegt ebenfalls auf der Hand. Klassische Werbeaktionen haben sehr häufig einen relativ grossen Streuverlust. Mit der richtigen Wahl des für mein Produkt optimalen Influencers kann sehr genau die gewünschte Zielgruppe angesprochen werden. Und schlussendlich können sogar noch die Produktionskosten reduziert werden. Je nach Art des Produkts und der Bekanntheit des gewählten Social Media Stars kann mit einem vergleichsweise kleinen Budget ein um ein vielfaches grösserer Effekt erzielt werden.

Weiterführende Lektüre zum Thema:

Reutlinger Diskussionsbeiträge zu Marketing & Management 2020-2