Die Weisen aus dem Morgenland

Die heiligen drei Könige wurden ursprünglich als “Magier aus dem Osten” bezeichnet. Im Matthäusevanglium wird im zweiten Kapitel von der Verehrung des Neugeborenen zu Betlehem, Jesu Christi, berichtet. Geschrieben steht: “Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: ‚Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.‘“

scene of birth of christ
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Die heute allgemein als die drei Könige bekannten Caspar, Melchior und Balthasar bekamen erst anfangs des 6. Jahrhunderts in der lateinischen Tradition ihre Namen.

Die drei Männer stammten aus dem sogenannten Morgenland, dem heutigen Nahen Osten. Dabei deutet deren als orientalisch beschriebene Tracht auf ihre Herkunft aus Persien. Dort waren die als besonders weise beschriebenen Wissenschaftler vermutlich als Sterndeuter, also Astrologen tätig. So beobachteten sie zur Weihnachtszeit das Aufgehen eines neuen Himmelssterns.

Dieser Stern präsentierte sich am Himmel mit einem hell leuchtenden Schweif und war, glaubt man neuzeitlichen wissenschaftlichen Untersuchungen, wahrscheinlich kein Komet, sondern die Konjunktion der beiden Planeten Jupiter und Saturn. Dieses Naturschauspiel spielte sich auch im Jahr 2020 wieder kurz vor Weihnachten ab und wurde von Millionen von Menschen bewundert.

Da Martin Luther die nicht aus der Bibel herzuleitende Vorstellung der drei Könige verwarf, herrscht heute noch im Protestantismus die Bezeichnung „Weise aus dem Morgenland“ vor.

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